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Ihr Ratgeber für die Auswahl einer Materialverarbeitungsanlage

Auf den ersten Blick mag es selbstverständlich erscheinen: Vor der Anschaffung einer neuen Materialverarbeitungsanlage steht die präzise Definition der Anforderungen Ihrer jeweiligen Anwendung. Doch so offensichtlich es auch erscheinen mag, viele Interessenten setzen in ihren Spezifikationen den falschen Schwerpunkt und bezahlen in der Folge für Ausrüstung, die sie überhaupt nicht benötigen. Nachfolgend haben wir für Sie einige Empfehlungen zusammengestellt, die Sie bei der Auswahl neuer Verarbeitungsanlagen befolgen sollten.

1. Das Produkt steht an erster Stelle

Bei der Materialverarbeitung steht das Produkt an erster Stelle. Der Anlagenhersteller muss ein ausgezeichnetes Verständnis für Ihr Fördergut bekommen. So kann er beurteilen, was mit Ihrem Produkt möglich ist und was nicht, optimale Lösungen auswählen, Kosten reduzieren und die Leistung Ihrer Anlage optimieren. Der gesamte Einkaufsprozess steht und fällt mit einem umfassenden Verständnis für Ihr Produkt.

2. Nehmen Sie sich Zeit für die Datenerfassung

Sie sind ohne Zweifel der Experte, wenn es um die Herstellung von Produkten geht. Sie wissen wie groß sie sind, wie viel sie wiegen und wie schnell Sie sie herstellen können. Auch Ihr Anlagenlieferant benötigt diese Informationen – sie sind der Dreh- und Angelpunkt für die Auswahl der für Ihre Anwendung am besten geeigneten Anlagen. Sie werden überrascht sein, zu hören, dass es für einen Lieferanten schwierig sein kann, diese Informationen nach Beginn des Auswahlprozesses zu erlangen.

Nehmen Sie sich also Zeit für eine präzise Beschreibung der von Ihnen verarbeiteten Produkte. Listen Sie die Produktabmessungen, -gewichte und Fertigungsraten auf. Geben Sie diese Parameter nicht als Spannen an, da Ihr Lieferant Ihnen damit unter Umständen nur Anlagen empfiehlt, die auf ein Worst-Case-Szenario ausgelegt sind, das nie eintreten wird. Beispielsweise sollten Sie nie das Höchstgewicht des kleinsten Produktes Ihrer Palette als Maßstab anlegen.

3. Widerstehen Sie der Verlockung

Wir alle wünschen uns robuste Anlagen, die mehr verarbeiten können, als wir eigentlich brauchen. Kunden neigen deshalb dazu, willkürlich höhere Produktgewichte und/oder Fertigungsraten anzugeben. Das mag zunächst wie eine gute Idee erscheinen, aber gewissenhafte Lieferanten rechnen Ihren Anforderungen sowieso ihre eigenen Sicherheitsfaktoren hinzu, um sicherzustellen, dass die Anlagen Höchstleistung liefern. Wenn Sie Ihrem Lieferanten überhöhte Daten nennen, wählen Sie unnötig teure Ausrüstung.

Nennen Sie Ihrem Lieferanten deshalb stets genaue, realistische Produktinformationen. Wenn Sie in puncto Spielraum für zukünftiges Wachstum auf Nummer sicher gehen möchten, nennen Sie das von Ihnen angestrebte zukünftige Wachstum als gesonderten Posten. So vermeiden Sie eine unrealistische Einschätzung Ihrer Anforderungen.

4. Gehen Sie unvoreingenommen an die Sache heran

Viele Kunden beginnen den Einkauf neuer Verarbeitungsanlagen in der Annahme, Sie wüssten, was Sie wollen. Sie begehen dabei den Fehler, sich nur auf die gewünschte Art der Ausrüstung zu konzentrieren und die angestrebten Ziele dabei aus den Augen zu verlieren. Die Materialverarbeitung ist eine dynamische Branche, in der tagtäglich neue und innovative Lösungen auf der Bildfläche erscheinen. Wenn Sie Ihren Blick nur auf die bisher gekauften Anlagen oder auf diejenigen, die sie bereits kennen, richten, verpassen Sie die wertvolle Chance, sich vom Hersteller über neue Technologien informieren zu lassen, die die Leistung Ihres Betriebs steigern und wirtschaftlicher sein könnten.

Die Anschaffung neuer Verarbeitungsausrüstung ist ein wichtiger Schritt für ein besser organisiertes, produktiveres Unternehmen. Wie so oft kann auch hier der erste Schritt eines Prozesses der wichtigste sein: Gehen Sie diesen ersten Schritt mit Bedacht und definieren Sie Ihre Anlagenanforderungen präzise.