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Fallbeispiel Synutra: Hygiene Hat Oberste Priorität

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UNTERNEHMENSPROFIL

Synutra International Inc. ist ein führendes Unternehmen für Babymilchpulver in China. Das Unternehmen produziert, vermarktet und vertreibt seine Produkte hauptsächlich über seine operativen Tochtergesellschaften unter dem Namen Shengyuan oder Synutra, zusammen mit anderen komplementären Marken. Mit Stand zum Juni 2016 verfügte Synutra International über ein Netzwerk aus 910 unabhängigen Händlern und über 280 unabhängigen Unterhändlern, die für den Vertrieb an ca. 26.500 Einzelhandelsgeschäfte verantwortlich waren.

Das Synutra-Werk in Carhaix-Plouguer, Frankreich, beschäftigt 300 Mitarbeiter und produziert bis zu 120.000 Tonnen Babymilchpulver pro Jahr. Das Unternehmen befindet sich im Herzen der Bretagne, einer Region, die für ihre Milchproduktion bekannt ist.

„Alles wird hier vor Ort in Carhaix hergestellt. Die lückenlose Rückverfolgbarkeit ist von Anfang bis Ende gewährleistet“, so François Musellec, der Industriemanager von Synutra France.

EINE LEBENSMITTELKRISE ERSCHÜTTERT DIE WELT

Im Jahr 2008 sorgte ein Skandal rund um Babynahrung weltweit für Schlagzeilen: In China erkrankten Säuglinge und starben zum Teil sogar aufgrund melaminhaltiger Babynahrung, die im eigenen Land hergestellt worden war.

Wie zu erwarten war, führte die Krise zu einem breiten Misstrauen gegenüber chinesischer Babynahrung. Um einen Ausweg aus dieser Krise zu finden, suchte Synutra International außerhalb Chinas nach einem neuen Standort für den Bau eines neuen Werks und entschied sich schließlich für die französische Bretagne, die einen ausgezeichneten Ruf für ihre Milchproduktion genießt. Die Fabrik wurde im September 2016 offiziell eröffnet und ist das erste Überseewerk von Synutra International.

OBERSTES ZIEL: HYGIENE, AUF DIE VERBRAUCHER VERTRAUEN KÖNNEN

Wegen der Melaminkrise benötigte Synutra eine Produktionsanlage, bei der Hygiene und Verbrauchersicherheit an oberster Stelle stehen: Die Tatsache, dass die Babynahrung in Frankreich hergestellt wird, reichte allein nicht aus.

„Für uns ist unter anderem der Aspekt der Hygiene von entscheidender Bedeutung. Deshalb war das von uns festgelegte Hauptkriterium: keine Hohlräume“, erklärt Musellec. Vier Jahre lang plante die Muttergesellschaft das neue Werk in Frankreich. Dieser Prozess beinhaltete den Abschluss neuer Verträge für die Lieferung von Milch und Molke sowie die Suche nach einer Anlage, die in der Lage ist, 10 Tonnen pro Stunde, d. h. 40 Säcke à 25 kg, abzufüllen.

„Die technischen Aspekte waren recht schnell geklärt. Unser oberstes Ziel war, dass es funktioniert“, so Musellec. Premier Tech wurde wärmstens empfohlen: „Wir waren überzeugt, dass es keine Probleme mit geben würde, und wir haben diese Entscheidung nicht bereut.“

KONTINUIERLICHE ZYKLEN OHNE PUFFERSILO

Synutra France hat zwei Trocknungszyklen: einen 6-Tonnen- und einen 8-Tonnen-Trocknungszyklus. Außerdem hat die Fabrik kein Puffersilo. „Wenn der Zyklus umschwenkt, muss das Pulver also unbedingt abgefüllt werden, ganz gleich ob in Big Bags oder in kleinen Säcken, und es ist eigentlich immer eine Herausforderung, denn diese Trocknungszyklen dürfen nicht unterbrochen werden“, so Isabelle Bervas, Verpackungsleiterin im Werk. Es genügt ein technisches Problem, wie z. B. ein Dichteproblem oder eine Verklumpung in den Trichtern, um den Prozess zu unterbrechen.

Aus diesem Grund war Synutra France auf der Suche nach einer Anlage, die diesen Anforderungen gerecht wird, bei Bedarf aber schnell wieder in Betrieb genommen werden kann.

EXAKTE DOSIERUNG ERFORDERLICH

Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, benötigte Synutra France auch eine Anlage zur exakten Abmessung von 25 kg. Dazu installierte Premier Tech ein zweistufiges Absackverfahren. Die erste Abfüllanlage füllt den Beutel nur zu ¾, um eine Überfüllung zu vermeiden. Anschließend wird der Beutel gewogen und von einer zweiten Abfüllanlage auf exakt 25 kg befüllt. Nicht mehr, nicht weniger. Um die Menge an Restsauerstoff im Beutel zu reduzieren, werden die Säcke mit Thermoschweißnähten verschlossen, die dazu beitragen, das Produkt nach dem Absacken besser zu konservieren. Das Produkt wird dann auf einem Premier Tech CPL Kompaktpalettierer palettiert und mit einem Haubenstretcher verpackt.

Der Haubenstretcher ist optimal für Säcke mit Babynahrung, da er die Verpackungsfolie über die Palette zieht, anstatt sie rundum zu wickeln. So wird das Produkt vor durchsickerndem Regenwasser und anderen Flüssigkeiten und damit vor Verderb geschützt. Perfekt verpackt und dicht verschlossen kann das Produkt nun bis nach China verschickt werden. Musellec erklärt: „Wir sind davon überzeugt, dass die Anlage optimal ausgelegt ist, um Produkte über große Distanzen von 10.000 km zu befördern. Somit können wir die Paletten mit Schnellladesystemen auf Zwischenlagen in Container verladen, und das alles bei gleichzeitiger Einsparung von Bedienpersonal.“